Die Riester-Rente soll die Lücke schließen, die durch das Absinken des Rentenniveaus entsteht.
Experten verweisen darauf, dass die Riester-Rente eine gute Möglichkeit ist, für viele Arbeitnehmer ihr Einkommen im Ruhstand aufzubessern. Aber ist das so?
Seit 2001 gibt es die staatlich geförderte Riester-Rente, bennant nach dem damaligen Arbeitsminister Walter Riester.
Die Zulagen fließen direkt in den Riester-Vertrag. Zulagen gibt es für den Vertragsinhaber, Ehefrau ( Eigenvertrag ) und Kinder.
Die künftige monatliche Rente unterliegt zu 100 % der Besteuerung ( Individueller Steuersatz ).
Riester-Verträge können als Lebensversicherung, Banksparplan, Investmentvertrag und Bausparvertrag, sogenannter Wohn-Riester, abgeschlossen werden.
Viele Riester-Sparer lassen sich durch die staatlichen Förderungen blenden. Ein einfaches Nachrechnen würde viele von einem Abschluss abhalten. Dazu ein Beispiel:
Ein Single, 27 Jahre jung, schließ eine Riester-Rente ( klassische Rentenversicherung ) mit Laufzeit bis zum Alter 67 ab. Das Jahresbruttoeinkommen beträgt 30.000 €. Der monatliche Beitrag beträgt unter Berücksichtung der staatlichen Förderung 87,17 €. Zusätzlich erhält er eine jährliche Förderung von 184 €.
Er spart 40 Jahre und erhält somit 7.360 € Förderung. Die monatliche garantierte Rente beträgt 174,21 €, einschl., der prognostizierten Überschüsse beträgt sie 448,10 € ( Berechnung der Stuttgarter Lebensversicherung a.G / 08-2014. ) und unterliegt der Besteuerung. Bei einem angenommen Steuersatz von 30 % bedeutet das eine abzuführende Steuer in Höhe von
134,43 €. Somit hat unser Beispielkunde bereits nach ca. 57 Monaten so viel Steuern bezahlt, wie er Förderung erhalten hat.
Bei der Beispielrechnung haben wir unterstellt, dass unser Kunde ledig bleibt und das Brutto-Jahreseinkommen von 30.000 € in 40 Jahren sich nicht verändert. Erhöht sich das Einkommen, erhöht sich auch der monatliche Betrag. Falls dieser nicht erhöht wird, wird die staaliche Zulage gekürzt. Die Grundlage für die Berechnung sind 4 % des Bruttoeinkommens.
Wo liegt also der Sinn für unseren Beispielkunden in einer Riester-Rente?
Es macht für unseren Beispielkunden keinen Sinn eine Riester-Rente abzuschließen. Damit verdienen nur der Vertreter und die Versicherungsgesellschaft richtig Geld. Auch bei der Riester-Rente ist die Kostenverteilung wie bei einer herkömmlichen Lebensversicherung. Das bedeutet, dass von den Beiträgen zu hohe Kosten entnommen werden und diese Kosten dem Kunden durch die Gutschrift der staatlichen Zulagen gar nicht auffallen.
Kosten von 30 - 40 % des Beitrages sind keine Seltenheit. Wie soll der Kunde damit Gewinne erwirtschaften und seine Altersvorsorge aufstocken. Die Rechnung kann niemals aufgehen.
Wenn unser Beispielkunde den Betrag von 87,17 € sinnvoll investiert, kann er, selbst unter Berücksichtungen der späteren Besteuerung, eine höhere Rendite erwirtschaften und ist flexibler.
Das statistische Bundesamt geht davon aus, dass wir 82 Jahre alt werden. Die Versicherungsgesellschaften kalkulieren bis zum 92. Lebensjahr. Damit müssen die Versicherungsgesellschaften weinger garantierte Rente bezahlen.
Damit Sie die eingezahlten Beiträge und staatlichen Zulagen zurück erhalten, müssen Sie 87 Jahre alt werden. Damit Sie noch die garantierten Zinsen bekommen, müssen Sie schon 103 Jahre alt werden. Die Auszahlung der Überschüsse erleben Sie schon nicht mehr.
Wenn Sie allerdings so hohe Zualgen bekommen, dass Sie nur eine monatliche Eigenbeteiligung von 5 € haben uns aus finanziellen Gründen nicht in der Lage zusätzlich zu sparen, macht es Sinn eine Riester-Rente abzuschließen.
FAZIT:
Riestern lohnt sich nur für die Versicherungen, Banken, Investmentgesellschaften und Bausparkassen und in den seltensten Fällen für den Kunden.